ein freier Freitag Vormittag - heute geht es ans Eingemachte. Die große 12m Tuja soll fallen. Also erstmal Ketten schärfen
auf dem Weg zur Hühnerwiese spriesen neuerdings überall Pilze
eine heruntergeladene Pilze-Erkennungsapp spuckt zwei mögliche Treffer aus. Nr. 1: essbar und sehr schmackhaft, dicht gefolgt von Möglichkeit Nr. 2: vorsicht, sehr giftig. OK, lassen wir die vorerst mal da, wo sie sind
das ist der Kamerad, passt kaum ins Bild
doch um an den Stamm ran zu kommen muss ich mir erstmal den Weg frei bahnen. Da sind zwei Wacholder und ein großer Kirschlorbeer im Weg
mit dabei: die kleine Einhell mit 2,7 PS für Kleinzeugs und Geäst sowie die große Bituxx mit 3,6 PS fürs Eingemachte
der Wacholder hat auch schon gut 5 Meter erreicht
ein bisschen Gestrüpp und Brombeerhecken wegschneiden, nun hat man einen freien Blick von der Hühnerwiese auf die Obstwiese samt Pool
das ist der letzte ungebändigte Brombeerbusch - der kommt dann im Frühjahr an die Reihe
nun ist der Stamm frei und es kann fast los gehen
kurze Verschnaufpause um zu planen, wie der Baum am besten gefällt wird, damit er auch nichts kaputt macht. Blöd: der muss bergauf fallen weil nach unten kein Platz ist, also quasi genau auf die Kamera zu
ich entscheide mich dazu, die große Ausziehleiter anzustellen um so weit oben wie nur möglich...
...ein Seil zu befestigen und den Baum in die richtige Richtung vor zu spannen
trotz dreifach-ausziehbarer riesiger Leiter komme ich noch nicht einmal bis zur Hälfte des Baumes. Naja, das muss dann eben ausreichen
eigentlich ist mir das auch schon hoch genug, bedenkt man, dass die Leiter nicht am Stamm anlehnt sondern nur auf ein paar Ästchen aufliegt
Seil rum...
...und mal eben kur die Aussicht "genießen"
jetzt reichts aber, ab runter
da der Baum diagonal Richtung Zaun fallen soll und ich nicht genügend Platz habe, um aus sicherer Entfernung am Seil zu ziehen will ich eine Umlenkrolle benutzen. Da die Zaunpfosten wackelig sind schneide ich mit der Flex noch ein Stück Winkeleisen zu einem großen Hering zurecht
idealerweise fällt die Spitze des Baumes genau in das Dreieck zwischen Zaun und Holzunterstand, das müsste von der Länge her gerade ausreichend sein
das andere Ende des Seils knote ich an den Holder. Der muss eh ein Stück zurück setzen, dann kann ich damit auch gleich das Seil spannen
kann man auf dem Bild nicht richtig gut erkennen, aber die Baumspitze ist nun zumindest ein bisschen in dir richtige Richtung geneigt
auf geht's, der Moment der Wahrheit ist gekommen (zur Info: ich habe bisher noch nie einen so großen und so dicken Baum gefällt)
zuerst die unteren zwei Meter rundherum von Geäst befreien
dann ein Dreieck heraussägen
ein Schnitt auf der gegenüberliegenden Seite und dort dann die Keile einschlagen. Zuerst mit dem Beil, dann mit dem großen Vorschlaghammer. Doch es tut sich nichts
zwar ist auf der einen Seite der Schnitt gut tief, aber...
...auf der anderen Seite nicht
auf den Bildern nicht zu sehen: ich versuche das Seil noch fester zu spannen, um den Baum so zum Fallen zu bekommen, doch dabei reißt nur das Seilstück, mit der die Umlenkrolle am Hering festgebunden ist. Da das blaue Seil so fest gespannt ist wird die Seilrolle mit einer solchen Wucht weggeschleudert, dass ich sie erst zwei Tage später wieder finde - am Pool, etwa 50 Meter entfernt... Das hätte auch böse ausgehen können. Nunja, Seil von Hand gespannt so fest es geht und dann die Fällkerbe vorsichtig ein, zwei Zentimeter weiter in den Stamm geschnitten. Reicht auch nicht aus
erst ein Stechschnitt lässt die Tuja kippen
die Säge steckt noch, habe ich beim Weglaufen einfach da gelassen, wo sie war. Nix kaputt und auch sonst nix passiert
gemessener Stammdurchmesser: 45cm
von der Länge her hat es super gepasst, noch ein halber Meter Luft bis zum Zaun
Blick vom unteren Ende der Hühnerwiese: nun hat man einen guten Blick auf den Apfelbaum und die große Birke am Haus
das Entasten und Zerlegen kommt dann morgen
Samstag: um kurz nach 8 (ich hab noch Mittagschicht) wird die Säge gestartet und die Tuja entastet
der Häcksler steht parat, um die Äste zu shreddern. Immer 2 Meter entasten, dann die Äste shreddern damit man sich wieder bewegen kann, dann weiter entasten
damit im Winter der Gang zum Holzvorrat nicht immer in einer Lehm-Matschpfütze endet will ich den Bereich vor dem Holzunterstand mit Häckselgut bedecken
also Häcksler entsprechend ausrichten und gleich an die richtige Stelle ausspucken lassen
nach einer Stunde ist der Baum nackt
jetzt kommt gleich das beste: das Zerlegen
jetzt kann die "Große" endlich mal zeigen, was sie kann
mit dem 45er Schwert voll im Holz und Vollgas, das macht richtig Laune (für das Foto muss ich die Säge mit einer Hand halten aber sie läuft nicht - bitte niemals mit einer Hand sägen, das ist saugefährlich)
das hat richtig Spaß gemacht und ich ärgere mich gerade tierich, dass ich all die anderen Tannen mit der kleinen MTD Säge zerlegt habe. Das war im vergleich eine Höllenarbeit weil die MTD 1. keine Power und 2. nur eine schmale Hobbykette hatte, die nicht gescheit sägt und ständig stumpf wird. Mit einer 1,5mm 0,325" Kette und 3 PS aufwärts ist das ein ganz anderes Arbeiten, s. auch Leitfaden China Kettensägen A bis Z
schöner Stamm
da liegt wieder einiges an Brennholz für den Winter
a propos - von der letzten Aktion liegt noch Holz ganz unten im Grundstück, da es seit ein paar Tagen wieder trocken ist wird das gleich mal noch aufgesammlt
ein bisschen Platz ist noch im Holzunterstand
weiter geht's mit Äste häckseln
nachdem der Bereich vor dem Holzunterstand mit Häckselgut bedeckt ist wird mit dem Rest der Graben aufgefüllt
Sonntag. Irgendwie habe ich bei dem guten Wetter keine Ruhe im Hintern und nehme mir vor, leise, still und heimlich zumindest mal das Holz aufzusammeln und einzulagern, das klein genug ist und nicht gespalten werden muss.
ach, das Betonfundament des ehemaligen Hühnerhauses frei schaufeln ist ja auch nicht laut
vielleicht baue ich mir später ein Dach darüber, damit man hier Holz spalten kann. Wäre die ideale Stelle und durch das Fundament hätte der schwere Hydraulikspalter einen guten Stand, wie auch der Spaltklotz wenn man von Hand mit der Axt spalten möchte. Mal sehen, was die Zukunft noch so bringt
ach was solls, Holz hacken ist ja eigentlich auch nicht so richtig laut, oder?
so, noch alles aufsammeln und einlagern, dann geht's ab zur Arbeit