Herstellerangaben:

• Kraftvoller 710-W-Motor mit 2-Gang-Getriebe und stufenloser Drehzahlregelung
• Elektronische Drehzahlüberwachung für konstante Drehzahlen in allen Materialien
• Beleuchtetes Digitaldisplay zum genauen Ablesen von Bohrtiefe und Drehzahl
• Tiefenanschlag und Nullpunkt-Einstellung für gleichmäßig tiefe Bohrungen
• Besonders niedrige Drehzahlgeschwindigkeit einstellbar (170 min-¹) – ideal zum Ansenken von Bohrungen in Metall
• Drehzahl 1. Gang: 170-880 U/min
• Drehzahl 2. Gang: 490-2600 U/min
• Bohrtiefe: 100 mm
• Abstand Tisch-Bohrfutter: 280 mm
• Rundlaufgenauigkeit: +/- 0,2mm

Pro:

• starker Motor - meine andere Tischbohrmaschine hat "nur" 550 Watt
• elektronische Drehzahlregelung = keim Umspannen der Keilriemen mehr um die Geschwindigkeit zu verändern
• Display mit wahlweise Drehzahlanzeige oder Tiefenanzeige

Contra:

• das Bohrfutter sitzt zu dicht am Plastikgehäuse an und ist so schlecht bis gar nicht von Hand zu erreichen
• kein konventioneller Maschinenschraubstock dabei sondern diese fummelige Arretierungshilfe
• kein konventionelles Dreh-Dreieck sondern "futuristischer" Doppelhebelarm

erhältlich im Lidl Onlineshop / alternative Suche auf eBay

alternativ fast baugleich von Scheppach als DP55 auf eBay / Amazon

 

 

Erfahrung:

Ich habe mir diese Bohrmaschine gekauft, um meine Metallwerkstatt damit auszustatten, da die Maschine durch die elektronische Drehzahlverstellung in Kombination mit dem kräftigen Motor ideal sein sollte, um Metall zu bohren. Zwar bin ich mit meiner Eberth 550 Watt Standbohrmaschine nach wie vor sehr zufrieden, aber hier muss man für unterschiedliche Geschwindigkeiten (z.B. Bohren, Senken) immer 1. den Motor entspannen 2. die beiden Keilriemen umsetzen 3. Motor wieder spannen und andererseits dürften die 550 Watt für Metall auch an ihre Grenzen kommen.

Die Parkside ist schon fast ein Klon der Bosch PBD 40; sehr viele Details und auch das komplette Design sind stark an die Bosch angelehnt, wobei die Bosch auf eBay / Amazon in etwa das Doppelte kostet.

Ich hatte die Bosch auch schon im Baumarkt getestet und muss sagen, von der Haptik her macht das Plastik der Bosch einen arg minderwertigen Eindruck (auf dem Typenschild ist auch "made in China" ausgewiesen), für 250€ war ich schon beim Anfassen etwas geschockt.

Nunja, auf Youtube gibt es mittlerweile auch ein paar Vergleichsvideos zwischen der Bosch und der Parkside, und die Unterschiede liegen hier in kleinen Details, für mich war die Entscheidung dann schnell klar:  die Parkside PPTBM701 ist ein Schnapper und kommt in die Metallwerkstatt und wird nur für Metall benutzt, die Eberth bleibt im Kornspeicher und wird nur für Holz benutzt.

 

So, nach ein paar Benutzungen ein kurzes Zwischenfazit:

• die elektronische Drehzahlregelung ist spitze. Wird beim Bohren der Widerstand höher regelt die Maschine zudem nach, also bei Last fällt die Drehzahl nicht ab sondern die Bohrmaschine gibt eigenständig entsprechend mehr Gas
• die Umstellmöglichkeit des Displays auf die Bohrtiefe ist ebenfallsprima und auch sehr genau
• die Leistung passt erstmal auch, wobei ich hier noch keine großen 12 oder 14 oder gar 16mm Löcher in Metall gebohrt habe, das kommt noch.
• die Verarbeitung passt für mich auch ganz gut, bemängelt wird hier des öfteren, dass der Ständerfuß an der Unterseite scharfkantig und nicht entgrated sei. Nun gut, das könnte man nachschleifen, aber mich stört das nicht, da die Maschine eh fest auf der Werkbank verschraubt wird.

Was mich eher stört:

• diese fummelige Werkstückeinspannung -> hier benutze ich stattdessen nun einen Maschinenschraubstock (eBay / Amazon)
• das "Drehkreuz", welches ja nur mit zwei Hebelarmen zu bedienen ist. Evtl. wird das noch umgebau, aber vorerst stört es nicht so richtig, ist eher ungewohnt
• das Bohrfutter kann fast nicht von Hand gelöst / festgezogen werden, da der obere Drehring zu dicht am Gehäuse sitzt und man dann zudem keinen Platz mehr hat, um mit der anderen Hand den unteren Drehring zu umfassen

Abhilfe schafft hier ein anderes Bohrfutter, ich habe mir nun dasselbe bestellt, welches ich schon an der Eberth im Einsatz habe (nur mit der passenden Aufnahme, die Eberth hat MK2, die Parkside ein 1/2" x 20 UMF Gewinde) s. auch weiter unten.

 

 

Nachtrag vom 09.02.2020:
Das neue Bohrfutter ist angekommen, das alte schnell ausgebaut da es einfach auf die Welle aufgeschraubt ist. Einfach mit einem Schraubenschlüssel ich glaube, ein 17er war's) oberhalb kontern und das Bohrfutter von Hand abdrehen.

Rechts das originale, links das neue. Hier sind die Drehringe breiter und besser zu greifen sowie etwas weiter auseinander, sodass man trotz der Enge am Plastikgehäuse mit beiden Händen das Bohrfutter besser umfassen kann.

Gibt es bei diversen Händlern. "Schnellspann Bohrfutter 1/2 20 UNF" auf eBay / Amazon

Die Backenspannweite geht von 1-13mm Bohrer, die Rundlaufgenauigkeit ist OK. Nichts für Präszionsarbeit im Modellbaubereich, aber für den Hobbybereich mehr als ausreichend. 16mm Aufnahmen sind für die (kleine) 1/2" Aufnahme eher selten, gibt's aber auch. Da ich aber die großen Bohrer alle mit 13mm Schafft habe passt das auch mit dem 13mm Bohrfutter ohne Probleme.

 

 

Durch die langgezogene Bauform hat man nun mehr Platz, um mit beiden Händen die beiden Halteringe zu greifen und zu drehen.

 

Außerdem habe ich nun anstelle der fummeligen Werkstückhalterungen einen einfachen Maschinenschraubstock, das geht nun alles wesentlich besser.

Auf eBay in die Suche "Maschinenschraubstock" eingeben und dann ein Modell aussuchen (eBay / Amazon). Backenbreite ab 100mm würde ich empfehlen.

 

Ich werde hier nochmal berichten, wenn die Maschine ein paar Mal in dickem Metall hat arbeiten müssen.

 

 

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