Nachdem ich mir
hier bei roboter-forum.com vor der Anschaffung eines Mähroboters sehr viele Infos, Tipps & Tricks und Erfahrungen angelesen habe möchte ich nun, nach einer Saison mit dem Indego, einen kleinen Erfahrungsbericht als Rückmeldung geben um ggf. anderen "Neulingen" oder Kaufinteressierten bei der Entscheidung zu helfen.
1. wieso der Bosch Indego?
Meine Mutter hat einen recht großen und verwinkelten Garten. Der normale Billigmäher mit Antrieb ist gerade kaputt gegangen und eine Neuanschaffung stand eh ins Haus.
Diesmal sollte es was besseres sein, was nicht nach 2 Jahren schon wieder kaputt geht wie dieser Billigmäher (~200€, ist schon der zweite in 4 Jahren). Und da kommt man schnell in ähnliche Preisregionen, wie bei den günstigeren Mährobotern.
Das sind die hinteren 2/3 des Garten
und das der komplette
Man erkennt gerade so die vielen Beete, einzelnen Bäume inmitten des Rasens, den Teich etc.pp.
Schlussendlich habe ich mich für den Bosch entschieden weil das der einzige Mäher ist mit intelligenter Mähautomatik, der also nicht wie doof nach Zufallsprinzip im Zick-Zack hin und her mäht. Zudem ist der Preis sehr attraktiv. Ich habe gewartet, bis im Globus Baumarkt mal wieder eine 20%-Aktion war, und dann hat der kleine Indego noch rund 680€ gekostet.
2. Kabel verlegen - der anstrengende Teil
Um dem Mähroboter zu zeigen, wo der eigene Garten bzw. die zu mähende Rasenfläche aufhört muss man zunächst ein Kabel rundherum verlegen.
Ursprünglich wollte ich die Kabel unsichtbar vergraben. Zunächst haben wir dann auch die ersten 20 Meter des Begrenzungsdrahtes ca. 10cm tief vergraben, so wie es hier im Forum empfohlen wurde.
Allerdings haben wir das dann erstmal aufgegeben und stattdessen die mitgelieferten Plastikheringe benutzt, um das Kabel auf dem Rasen zu verlegen. Der Plan: erstmal ausprobieren, wie nah man mit dem Kabel an die seitlichen Begrenzungen ran kann (Zaun, Beetbegrenzungen, Gartenhaus etc.) um dann in einem zweiten Schritt die Kabel zu vergraben. Gleich vornweg: die Kabel sind noch immer oberirdig verlegt da man sie mittlerweile nicht mehr sieht. Lediglich dort wo das Kabel über einen Weg führt haben wir es unsichtbar vergraben,
also z.B. hier
oder hier
Kabel unter dem Rindenmulch vergraben
Kabel mittlerweile unsichtbar überwachsen
3. Kabelführung optimieren - der zeitaufwändige Teil
Wie oben schon angedeutet muss man die Kabelführung schrittweise verbessern. Manchmal liegt das Kabel zu nah an einem Hinderniss, dann fährt der Indiego dagegen oder es gibt einen "Streifschuss" am Plastikgehäuse, manchmal ist es zu weit weg und es bleiben grüne Raseninselchen stehen.
Probleme hatten wir insbesondere beim Aufstellen der Ladestation, da wir sie zunächst auf der (ebenerdigen) Terasse des Gartenhauses unterstellen wollten, dort aber zu wenig Platz zum Wenden war. Hier hilft alles nix: man muss den vorgeschriebenen Seitenabstand und Abstand von Vorne einhalten, den Bosch im Handbuch angibt, sonst klappt es einfach nicht und der Indego kann nicht mehr alleine Strom tanken.
Auch muss man schauen, dass das Kabel vor der Ladestation 100% gerade sowie fest im Boden fixiert ist. Weil ist das Kabel lose und/krumm kommt der Robby schräg in die Ladestation rein und verfehlt dann gerne die Stelle zum Andocken, kann sich also nicht mehr aufladen.
Ebenfalls Probleme machte bzw. macht ein Wendemanöver an einem leicht unbefestigten Hang. Den Hang schafft der Indego eigentlich mühelos, aber genau in der Mitte ragt der Dolen des Regenwassertanks heraus -> der Indego fährt beim Mähen leicht dagegen, bemerkt das Hinderniss, dreht -> und rutscht seitlich beim Wenden weg, weil der Rasen an genau dieser Stelle noch nicht gleichmäßig gewachsen ist und die Räder durchdrehen. Hier ist die Lösung einfach: bei starker Steigung darauf achten, dass kein trockener, erdiger Boden dem Indego die Haftung erschwert. Hier haben wir dann für dieses Jahr die kabelführung so abgeändert, dass sie um den Dolen herumführt, bis der Rasen im nächsten jahr gut gewachsen ist.
Auf jeden Fall sollte man sich für die optimale Kabelführung ein wenig Zeit lassen und nicht erwarten, dass der Mähroboter beim ersten Mal perfekte Ergebnisse liefert und alles zu 100% alleine abläuft.
Wenn man dann mag kann man noch ein Häuschen für den Robby bauen, was wir dann auch getan haben.
die weißen Streifen sind ein "Pinkelschutz". Der Hauskater sieht den Indego nach anfänglicher Skepsis mittlerweile nun als sein Eigentum an und markiert ihn immer, wenn er in seinem Häuschen steht.
Links die Leiste ist eine Art Leitplanke da der Indego hin und wieder das Einfahrtskabel leicht lockert und nach links abdriftet, die beiden Ladenasen dann nicht trifft. Die Leitplanke korrigiert dann das Einfahren und führt den Indego zu den Stromnasen hin.
4. freuen
Nach etwa 1 Woche mehr oder minder intensiver Einrichtungsphase und einigen wenigen, kleineren Optimierungen in der zweiten Woche kann man sich nun über dieses völlig neue Gefühl freuen:
Der Rasen ist einfach immer topp gemäht, und zwar ohne dass man sich nach der Arbeit oder Am Wochenende stundenlang quälen und abmühen muss, ohne zu überlegen: wohin mit dem immer weiter anwachsenden Haufen Grünschnitt.
5. Zahlen / Daten / Fakten
- Mähfrequenz: der Indego flitzt nun 1x pro Woche, bei viel Sonne mit zwischenzeitlichem Regenschutt auch mal ein zweites Mal. Etwa 5cm Rasenhöhe schafft er ganz locker, kommt wohl aber auch auf die Dichte des Rasens an.
- Dauer: etwa 5 - 6 Stunden braucht er bei uns, bei rund 500m² verwinkelter Gartenfläche.
- Lärm: angenehm leise. Man hört quasi kein Mähgeräusch sondern nur das Surren der Fahrmotoren. Kann man auch ruhig mal sonntags laufen lassen, wenn die Nachbarn nicht übertrieben hellhörig sind.
- laufende Kosten: ich hatte mal ausgerechnet, dass 1x mähen in unserem Fall rund 50 Cent kostet. D.h. man kann auch guten Gewissens den Robby regelmäßig laufen lassen.
6. Fazit:
Jederzeit wieder!
Nachdem nun die ganzen Stolpersteine überwunden sind dreht der Indego wöchentlich seine Runden ohne weiteres Zutun und der Garten sieht immer super aus.
PS: wir hatten kurzzeitig auch mit den größeren Mödellen geliebäugelt, aber rein baulich gibt es keinerlei Unterschiede. Schnittbreite, Stärke des Motors, sonstige mährelevanten Features: die Indegos sind hier völlig identisch. Der kleine 800er würde eine doppelt so große Fläche ebenfalls schaffen. Und das Plus an Spielereien des Indego 1200 Connect rechtfertigen mMn den massiven Aufpreis in keinster Weise. Naja, das mag Geschmackssache sein, aber Heidi ist mit dem 800er völlig zufrieden.