Leitfaden Akkus & PV von A-Z - 15 Ladegeräte + Kapazitätstester

15 Ladegeräte & Kapazitätstester

 

1.) Kapazitätstester

Das, was man als dringendstes über gebrauchte 18650-Zellen wissen möchte ist ja, "Wieviel nutzbare Restkapazität haben die denn noch?".

Dazu gibt es etwa eine handvoll Ladegeräte, die eine eingebaute Kapazitäts-Testfunktion besitzen

 

Es gibt prinzipiell nur zwei Arten, wie man die Kapazität ermitteln kann.

1. Akku aufladen und dabei die Strommenge zählen, die in den Akku geflossen ist.

  • Vorteil:  schnell, billig, diesen Test können viele Ladegeräte, auch günstige.
  • Nachteil:  sehr ungenau da man nie genau weiß, wieviel Ladung noch im Akku war, bevor man ihn aufgeladen hat -> ungeeignet

2. Akku aufladen -> Akku vollständig entladen und dabei die Strommenge zählen, die aus dem Akku geflossen ist.

  • Vorteil:  relativ genau und verlässlich
  • Nachteil:  nur wenige Geräte können das, etwas teurerer Preis, Test dauert länger

1.1 Geräte mit 4 Schächten

  • Opus BT-C3100: der Klassiker, mit um 40€ preislich im Mittelfeld, teilweise lauter Lüfter, den man ggf. umbauen könnte. 1A Ladestrom / 1A Entladestrom
  • Zanflare C4: um 30€, hat oftmals auch gute Bewertungen
  • LiitoKala Lii500: normal um 45€, bei Amazon.uk für um 25€ / direkt aus China um 16€ und damit preislich sehr attraktiv.  1A Ladestrom / 0,5A Entladestrom
  • XTAR VP4 Plus Dragon: von der Ressonanz im Netz sehr gut aber preislich mit um 65€ scheidet das für mich aus
  • MiBoxer C4: nur in einem von vier Slots sind Tests möglich -> uninteressant
  • XTar VC4S: -> nur das Modell mit dem "S" am Ende kann Kapazitätstest.  0,3A Ladestrom / 0,3A Entladestrom


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1.2 Geräte mit 8 Schächten oder mehr

  • XTar VC8: kann zwar nur auf vier der insgesamt 8 Slots auch die Kapazität per Entladung testen aber preislich ist das Gerät mit um 45€ dann trotzdem noch mehr als topp. 0,3A Ladestrom / 0,3A Entladestrom + automatische Reaktivierungsfunktion für tiefentladene Zellen
  • Megacell Charger: 16 intelligente Ladeschächte, PC-Anbindung, Crowdfunding Projekt, aktuell noch Entwicklungsstatus mit Kinderkrankheiten, s. auch -> Forumsbeitrag

 

1.3 Bastellösung für 1 Schacht:

Kombination aus TP4056 (Lader, Amazon / eBay / Aliexpress)

und ZB2L3 (Kapazitätstester, Amazon / eBay / Aliexpress)

damit kann man dann eine LiIo Zelle testen. Ist in der DIY Powerwall Szene häufig an zu treffen, speziell in Verbindung mit dem billigen Ladechip

 

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1.4 Testkriterien

Wieviel Kapazität eine Akkuzelle ab Werk hat findest Du über die aufgedruckte Modellnummer heraus. Hilfreich ist auch die "Cell Database" von Secondlifestorage.com

Wenn die Akkuzelle nach dem Kapazitätstest noch mindestens 75% ihrer ursprünglichen Kapazität aufweist, ist sie noch gut nutzbar für alle Anwendungen.

Hat sie weniger Kapazität in % dann ist sie zumindest für einen Solarakku / eine Powerwall / sonstige Hochleistungsanwendungen eher nicht mehr zu gebrauchen, da sie dann schon viel schuften musste in ihrem Leben und sehr wahrscheinlich nicht mehr sehr lange fehlerfrei funktionieren wird.

Solche Zellen sind jedoch nicht zwangsläufig Müll, sie sind noch für nicht-kritische Anwendungen wie Solar-Außenlampen, Akku-Lautsprecher, Taschenlampe, Wildtierkamera, Elektrospielzeug, Bastelprojekte etc. brauchbar

 

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2.) Ladegeräte

Ein Kapazitätstest dauert in der Regel recht lange, erstrecht wenn das Kapazitätstestgerät den vollen Zyklus durchführen muss, also "Laden -> entladen -> laden"

Man kann diesen Vorgang verkürzen, indem man den ersten Ladeprozess nicht durch den Kapazitätstester übernehmen lässt, sondern durch ein separates, normales Ladegerät. Diese sind idR um einiges günstiger als solche mit Kapazitätstest.

 

 

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Hier einige Modelle, gängige Modelle:

2.1 Geräte mit 4 oder mehr Ladeslots

  • XTar VC4:  Pro: günstig (um 17€), mit sanfter 0-Volte-Reaktivierung. Con: benötigt USB-Netzteil als Stromversorgung, nur 300mA Ladestrom
  • XTar VC8:  8 Slots von 4 mit Kapazitätstest sind. Ich nutze immer 4 Slots zum Vorladen und 4 zum Testen. Pro:  mit sanfter 0-Volte-Reaktivierung. Con: benötigt starkes USB-Netzteil als Stromversorgung, nur 300mA Ladestrom
  • MiBoxer C8:  8 Slots, um 40€

 

2.2 Bastellösung:

  • TP4056:  billiger 1-Platinen-Ladechip für LiIon Zellen. Pro:  5 Stk. = 1€ auf Aliexpress. Con: kein Verpolungsschutz

TP4056

Bildquelle:  User zorrex

Gute Bauberichte zu den Chips findest Du auch hier: Klick 1 - Klick 2

 

2.3 Phomax 10-Slot Lader für 10€ inkl. Versand

Ich selbst nutze zum Vorladen der Zellen ein paar billige Ladegeräte mit 10 Schächten. Bei Aliexpress für um 10€ bestellt (der Preis schwankt tageweise zwischen 10,xx und 11,xx €)

Bild von Phomax 10-Slot LiIon CHarger

PHOMAX 10 Slot 4,2 V LED Smart Display Licht Schnelle Ladung EU IMR/Li-Ion 18650 17650 22650 AA AAA akku Ladegerät

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Herstellerangaben:

  • Features: 10 slots unabhängige lade
  • Power versorgung modus: EU plug power kabel
  • Die rote LED anzeige zeigt die lade status, und die LED anzeige leuchtet grün nach voller ladung
  • Ausgang spannung: DC4.2V/6000mA
  • Eingang: AC100-240V 50/60Hz
  • Produkt größe: 205*130*40mm
  • Gewicht: 280g
  • Compatiblebatterymodel: 26700/26650/26500/25500/22700/21700/20700/22650/22500/18700/ 18650/18500/18490/18350/17650/16650/16340 (RCR123) 14650/14500/10440
  • 100% marke neue und hohe qualität
  • Sechs schutze: überladung schutz, überstrom schutz, über temperatur schutz, kurzschluss schutz, verpolung schutz, über entladung schutz
  • Quick Charge Technologie: schnelle lade



Da ich zu dem Gerät ansonsten nirgends etwas finden konnte hier mal ein paar erste Eindrücke von mir:

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wird auf der Internetseite nicht so ganz klar da teilweise widersprüchlich, hier nun Klarheit: Angaben zum Ladestrom
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EU-Stecker ist standardmäßig dabei
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die Federn der Schlitten sind leichtgängig, Zellwechsel gehen so locker von der Hand
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Unterseite
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Lüftungsslöcher an der Rückseite
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erster Minuspunkt: das Netzkabel ist mit 60cm recht kurz geraten

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erster Test: mit ein paar LG MG1 in unterschiedlichem Zustand befüllt. Die Anzeigen beschränken sich auf LED Rot/Grün
Bild von Phomax GTF LiIon Lithium 18650 Ladegerät Batterie charger 10 slot billig günstig preiswert schnell

um heraus zu finden, ob der Lader auch eine Reaktivierungsfunktion für 0V-Zellen hat suche ich gezielt eine handvoll Samsung 26H raus, allesamt mit Restspannung zwischen 0,51 und 0,52 V, gemessen mit dem Vapcell YR-1030. Die fünf Zellen links haben >3V
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einige Zeit später: bei den MG1 sind die ersten fertig, die unabhängige Ladeelektronik scheint schonmal zu funktionieren
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Ohne Bild:
bei einer handvoll fertig geladener Zellen habe ich mit dem Vapcell die Spannung gemessen, lag bei 4 von 5 Zellen bei 4,22V und bei einer Zelle bei 4,11V.
Kann an der Zelle liegen oder am Ladegerät, kann ich noch nicht genau sagen. Das Laden war seit etwa 1 Stunde beendet, erst dann habe ich gemessen.

 

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mein Zwischenfazit nach 2 Wochen Benutzung:

Stärken:

  • sehr preiswert
  • 10 Schächte mit getrennter Ladeelektronik
  • Schiebeschlitten angenehm leichtgängig gefedert
  • Reaktivierungsfunktion für 0V Zellen
  • 0,6A Ladestrom = brauchbar hoch. 1A wäre wünschenswert, aber deutlich besser als die 0,25A des XTar VC8, das ich auch nutze
  • 230V Netzanschluss = kein Netzteilgebastel notwendig

 

Schwächen:

  • keine Sicherung
  • Netzkabel mit 60cm relativ kurz
  • Ladeschächte versenkt, sodass man keine Zellen aus der Mitte entnehmen kann
  • keine Spannungsanzeige sondern nur "LED Rot / Grün"
  • lange Lieferzeit (rund 4 Wochen) aus China

 

zweiter Minuspunkt: die Ladeschächte sind recht tief in das Kunststoffgehäuse eingelassen, sodass man Zellen nur von außen nach innen herausnehmen kann, nicht aber mittendrin welche rausnehmen. Zumindest bekomme ich das nicht hin
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mal schauen, was drin steckt
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fünf identische Platinen für je zwei Zellen, die unabhängig voneinander mit dem 230V Netz verkabelt sind. Keine Sicherung, kein Netzteil zu sehen
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MS-10810A darüber findet man (aktuell?) jedoch nichts, außer Verweise zu ebendiesem Ladegerät
MS-10810A

falls jemand mit Elektrokenntnissen etwas damit anfangen kann hier noch ein paar Detailsbilder mit der Bestückung der Platine / des Ladecontrollers
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Nach 2 Wochen:

Heute festgestellt: in beiden Ladegeräte haben einzelne Slots sporadisch Aussetzer. Die LEDs gehen aus, nach ein paar Sekunden gehen sie wieder an.
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Habe ich nun schon ein paar Mal beobachtet, auch mit gewechselten Zellen.
Muss das Gerät mal auseinander bauen und schauen, ob die Platine darunter vielleicht einen Wackler hat


Nachtrag nach 1 Monat (intensiver 24/7) Nutzung:

einer der beiden Lader hat nun einen ersten "richtigen" Defekt.
Nachdem die LED-Aussetzer erstmal nichts zu sagen hatten und die Zellen trotzdem geladen wurden ist nun ein Slot-Päärchen komplett tot.

Ersatz hat der Verkäufer bereits nach Rückmeldung der LED-Aussetzer losgeschickt, ist aber noch nicht angekommen.

Da das Austauschgerät noch nicht angekommen ist nutze ich den teildefekten Lader mit 8 funktionierenden Slots weiter.
Doch über Nacht ist dann wohl etwas durchgeschmort. Heute Morgen beim Akkucheck: alles dunkel in der Werkstatt, Sicherung geflogen. Alle Geräte ausgestöppselt, Sicherung wieder rein, nacheinander alles wieder eingestöppselt und siehe da, beim 10er Ladegerät flirgt die Sicherung direkt raus.

Also ausgesteckt und mal auseinander geschraubt. Der Übeltäter ist schnell gefunden:
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auf dem defekten 2er Slot Päärchen ist ein Chip durchgebrannt (links vom Kondensator)
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Nachtrag nach 6 Monaten 24/7 Nutzung:

Mittlerweile sind 8 von 10 Geräten mal defekt gewesen, und immer ist eine der Zweierplatinen durchgebrannt, immer eines von denselben zwei Bauteilchen

Phomax 10 Slot Charger 003

 

zum Glück kann man recht einfach so eine defekte Platine auslöten und eine andere funktionierende wieder einlöten

Phomax 10 Slot Charger 006

 

so konnte ich aus 5 defekten Geräten wieder 4 funktionierende zusammenstellen

Phomax 10 Slot Charger 007

 

Schade, zuverlässig ist anders.

 

Mein Fazit:

  • Man muss definitiv mit einplanen, dass man ab und an nachbessern muss, ggf. also ein Ersatzgerät als Ersatzteilspender vormerken.
  • Nicht als Erste-Wahl-Ladegerät zu empfehlen, auf das man angewiesen ist und das zuverlässig funktionieren muss.
  • Dennoch brauchbar um günstig, schnell und einfach viele Zellen vorzuladen.
  • 10€ je Gerät = 1€ je Ladeslot, das geht auch kaum billiger mit einer Selbstbau-Bastellösung a la TP4056 + Zubehörteile