Leitfaden Akkus & PV von A-Z - 19 Wechselrichter, Inverter

 

19 Wechselrichter, Inverter

Ich möchte hier versuchen, ein paar interessante Wechselrichter für den DIY-Bereich vorzustellen und auch auf unterschiedliche Arten einzugehen.

Das Thema Wechselrichter an sich ist ein unendlich großes, weswegen das hier weder komplett noch abschließend sein kann sondern nur den Ausschnitt zeigt, den ich selbst relevant finde.

  1. Grid Tie inverter
  2. Grid Tie inverter mit Limiter
  3. Hybridwechselrichter

 

Was komplett fehlt ist der Bereich Inselwechselrichter.

Mehr zum Thema Inselbetrieb findest Du hier im Menüpunkt 11 Null-Watt-Einspeisung

 

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1. Grid Tie inverter

Grid tie / Grid Tied / Grid Connected / GTI / Einspeisewechselrichter -> das alles meint dasselbe Prinzip. Das ist ein Wechselrichter, der in das öffentliche Stromnetz einspeist.

Und zwar ist das keine Funktion, die er zusätzlich zu etwas anderem kann, sondern das kann er ausschließlich.

Heißt:  man kann damit keinen Inselbetrieb ermöglichen, da er zwingend ein öffentliches Netz benötigt um zu funktionieren. Das hat auch zur Folge, dass bei einem Stromausfall ein Grid tie inverter (GTI) sich ausschaltet, da er nur dann funktioniert, wenn auch ein Stromnetz mit 50 Hz anliegt.

Solche Wechselrichter sind die gängigsten und im Grunde an allen privaten sowie öffentlichen Photovoltaik-Anlagen zu finden, die weder über einen zusätzlichen Batteriespeicher verfügen noch einen autarken Inselbetrieb ermöglichen sollen.

Außerdem kommen sie auch vor an sog. Balkonkraftanlagen / Stecker-Photovoltaik / Balkonsolar, s. weiter unten.

 

1.1 SG Serie / WVC Microwechselrichter

Eine sehr preisgünstige Variante für Grid tie inverter sind die Modelle der WVC bzw. der SG Serie.

Die Geräte stammen alle aus China und es gibt keinen originären Hersteller, die Modelle werden von mehreren Fabriken gebaut, mit identischem Aufbau, identischen Preisen und dann direkt vertrieben. Ab und zu kommen auch neue Modelle hinzu, auch Weiterentwicklungen finden noch statt.

So ist die WVC-Serie die Grundserie, während die SG-Serie darauf aufbaut und nur minimale Verbesserungen gegenüber der WVC-Serie hat

 

Zu den beiden Mikro-Wechselrichtern gibt es ein eigenes Kapitel inkl. Erfahrungsbericht und Optimierungs-Modifikationen -> 24 WVC / SG / GMI Mikroinverter

 

 

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1.2  ultra-günstige Microwechselrichter "GMI" Serie (= Grid tied Micro Inverter)

Noch günstiger als die WVC / SG Wechselrichter sind nur noch die Modelle der GMI Serie.

  • ebenfalls reine Grid tie inverter
  • ohne jeglichen Schnickschnack, ohne Display, WLan, App, Einstellmöglichkeiten
  • einstecken und loslegen
  • Leistungsbereich sehr eingeschränkt, es gibt lediglich Modelle zwischen 260W und maximal 350W
  • ideal also für kleine Anlagen wie für Balkonkraftwerk / Gartenhütte oder/und um ein Photovoltaik-Modul direkt an zu schließen
  • funktioniert laut mehrerer Internetberichte wohl sehr gut

 

Auf Youtube gibt es von Utuberlars zwei Videos zu dem Wechselrichter:

as bei der geringen Größe nicht sehr wahrscheinlich ist)

 

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Handbuch zum Download:

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Auch zum GMI Mikrowechselrichter gibt es ein eigenes Kapitel inkl. Erfahrungsbericht und Optimierungs-Modifikationen -> 24 WVC / SG / GMI Mikroinverter

 

1.3 Wechselrichter mit 600W für Balkon-Anlagen / Balkonkraftwerke

Die oberhalb vorgestellten Modelle sind alle auch prädestiniert für den Einsatz von sog. Balkonkraftwerken / Balkonsolar-Anlagen / Solarkleinanlagen / Steckerdolaranlagen (die unterschiedlichen Bezeichnungen meinen alle dasselbe).

Balkonsolar

Erklärung Balkonsolar:

->Stecker-Solar: Solarstrom vom Balkon direkt in die Steckdose @ Verbraucherzentrale

 

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Da die meisten der o.g. Modelle keine CE-Kennzeichnung haben und daher nicht verwendet werden können, falls Du vorhast eine solche Anlage von einem Elektriker installieren zu lassen oder offz. anzumelden (wozu man die Modellbezeichnung der verwendeten Komponenten alle angeben muss)

findest Du der Vollständigkeit halber hier eine Auflistung verschiedener Wechserlrichter mit 600W (= Grenze für Balkonsolar) und mit CE

-> Übersicht über Wechselrichter für Anlagen bis 600Wp @ Photovoltaikforum

 

2. Grid Tie inverter mit Limiter

Das sind Wechselrichter, die Strom ins Hausnetz einspeisen und zudem in der Leistung limitiert werden können.

Sinn macht das vor allem bei zwei Szenarien:

  1. wenn man eine Null-Watt-Einspeisung realisieren möchte, also wenn man genau den EIgenverbrauch durch Solarenergie abdecken will, darüber hinaus aber nichts ins öffentliche Netz einspeisen. Dazu braucht der Wechselrichter die Information, wie denn der (permanent schwankende) Haushaltsverbrauch gerade ist um sich in seiner Leistung entsprechend anpassen zu können
  2. wenn man einen Batteriespeicher benutzt. Da Batteriespeicher immer sehr teuer und daher begrenzt ist möchte man keinen Strom verschwenden und auch hier nur genau so viel ins Hausnetz einspeisen, dass der EIgenverbrauch genau gedeckt ist; darüber hinaus soll kein Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden. Auch hier muss der Wechselrichter wissen, wievielStrom er einspeisen muss und sich entsprechend regulierend anpassen.

Wechselrichter mit Limiterfunktion sind in der Regel arg teuer. Nachfolgend werden zwei preiswerte Lösungen vorgestellt

2.1 Sun GTIL2 1.000W / 2.000W

Der Klassiker unter den günstigen Grid tie Invertern mit Limiter ist der "Sun GTIL2" (GTIL = Grid Tie Inverter with Limiter)

Sun GTIL2 01

Es gibt ihn in zwei Varianten

  • 1.000W Variante, wobei die Dauerleistung hier bei 800 Watt liegt
  • 2.000W mit realen 1.600W

Einen Testbericht inkl. Bezugsquellen dazu habe ich hier geschrieben Akkus & PV - SUN GTIL2 1000 2000 MPPT Grid Tie Batterie Wechselrichter mit Limiter

Beide Modelle arbeiten nach demselben Prinzip.

Entweder man schließt an den Eingang eine Batterie an oder PV-Module. Beides zur selben Zeit geht nicht.

Der Limiter ist eine Stromklemme, die man nachträglich am Sicherungskasten an eine der drei Haupt-Phasen klemmt und die den Verbrauch an dieser Phase dem GTIL2 zurück meldet. Nun kann man den Wechselrichter so einstellen, dass er immer nur genau so viel Strom ins Hausnetz einspeist, wie verbraucht wird.

Sun GTIL2 0

Achtung: 

der GTIL2 arbeitet nur einphasig, d.h. er kann nur auf einer der drei Phasen einspeisen, und auch nur auf einer Phase messen.

Es ist möglich, drei Geräte zu kaufen und so alle drei Phasen damit abzudecken, aber dann ist man preislich in einem Bereich, wo sich ein Hybridwechselrichter lohnen könnte, s. weiter unten bei Punkt 3.

 

Downloads zum SUN GTIL2:

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Möchte man den GTIL2 mit Batterie betreiben benötigt man einen zusätzlichen Solar-Laderegler, hier am Schema der JN-MPPT-Mini

Anschlussplan Grid Tie Inverter Limiter Batterie PV

 

  • die PV-Module kommen an den Solar-Laderegler
  • der Laderegler lädt die Batterien
  • der GTIL entnimmt Strom aus den Batterien und speist ins Netz ein
  • an der Stelle in meinem Schema wo der "SV612" eingezeichnet ist kommt dann die Strom-Messklemme hin. In meinem Aufbau sitzt der GTIL und der Stromzählerkasten zu weit auseinander und um die Entfernung mittels Kabel zu überbrücken habe ich zwei Funkadapter (SV612) benutzt

 

Limiter manuel steuern

Bastler haben den SUN GTIL2 so umgebaut, dass sie manuel und ohne Messklemme die Einspeisemenge steuern können, s. z.B. hier ->Ansteuerung GTIL2 @ Balkonsolar Forum

 

 

 

2.2 SoyoSource 1.200W

Von SoyoSource gibt es einen Wechselrichter, der ganz ähnlich ist wie der SUN GTIL2.

Soyo Source GTIL 1200W 01

Er leistet reale 900W Dauerleistung und es gibt ihn in fünf Varianten

  • PV Eingansspannung: 26V-45V oder 24V Batteriespannung
  • PV Eingansspannung: 40V-60V oder 36V Batteriespannung
  • PV Eingansspannung: 55V-90V oder 48V Batteriespannung
  • PV Eingansspannung: 85V-130V oder 72V Batteriespannung
  • PV Eingansspannung: 120V-180V oder 96V Batteriespannung

Kosten:

Der Preis liegt dabei bei unter 120€ + etwa 50€ Versand + Zoll = alles zusammen um 200€

 

Wie beim SUN GTIL2 auch kann man entweder Solarmodule direkt anschließen oder ihn für Batteriebetrieb nutzen.

Soyo Source GTIL 1200W 02

 

Soyo Source GTIL 1200W 03

 

Und wie beim SUN GTIL2 auch besitzt der SoyoSource eine Stromklemme als Limiter, um auch einen Null-Watt-Einspeisebetrieb zu ermöglichen.

Positiv:  man kann mehrere Geräte parallel betreiben, d.h. an derselben Phase anschließen um die Einspeiseleistung so zu erhöhen.

 

Ich benutze zwei der Modelle mit Spannungsbereich 55V-90V / 48V im Batteriebetrieb, wobei die Batteriespannung sehr flexibel einstellbar ist und ich sogar bis 64,8V gehe (16s100p System mit 16x 4,05V = 64,8V Gesamtspannung).

Die beiden Wechselrichter sind bei mir an der Powerwall in der Garage, um die Wallbox und damit auch das Elektroauto Aiways U5 mit sauberem Solarstrom zu versorgen.

Bild von Tesla Powerwall DIY elektroauto aiways U5 elektromobilität überschussladung wallbox solar photovoltaik speicher akku batterie 18650

In meiner Konfiguration durch den Parallelbetrieb schießen die beiden Wechselrichter beim Laden des E-Autos 1.800W aus der Powerwall zu.

 

Bilder und Bericht von der Installation des Systems:

 

Ich habe zum SoyoSource 1.200W einen Testbericht veröffentlicht -> Akkus & PV - SoyoSource 1200W MPPT Grid Tie Batterie Wechselrichter mit Limiter

PS:  es gibt noch eine Variante mit 1.000W

Ebenfalls gibt es noch eine ganz ähnliche Variante mit 500W sowie eine mit 600W wobei die beiden kleineren ohne Limiter kommen aber mit einer per Drehpoti einstellbaren Ausgangsleistung

 

Handbuch zum Download

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2.3 Sonstige / Markenwechselrichter

Von den gängigen Markengeräten wie Victron, SMA, Kostal, Fronius gibt es auch Modelle mit Limiterfunktion.

Hier im Einzelnen in der Artikelbeschreibung darauf achten. Meist ist dann von einem "Energy Meter" oder "Smart Meter" oder von einem "S0-Zähler" die Rede.

Das ist die bessere / genauere Variante eines Limiters. Anstatt einer einfachen Stromklemme wird ein zusätzlicher Stromzähler im Sicherungskasten benötigt, der den aktuellen Stromverbrauch an den Wechselrichter meldet, der meist per Modbus verbunden wird.

Da die Geräte der o.g. Hersteller mit Limiterfunktion schnell sehr teuer werden lohnt es sich den nächsten Punkt als Alternative durchzulesen.

 

 

 

3. Hybridwechselrichter

Die Bezeichnung Hybridwechselrichter meint hier die Kombination aus Solar-Laderegler und Batterie-Wechselrichter in einem Gerät.

Hybrid Wechselrichter Anschluss Schema

 

Bei den bekannten Markenherstellern wie Kostal, SMA, Fronius etc. gibt es natürlich auch Hybridwechselrichter, aber diese Modelle sind idR besonders teuer, arbeiten zudem oftmals mit Hochvolt-Baterien, die ebenfalls sehr teuer sind und für den DIY / Selbstbau definitiv nicht zu empfehlen sind weil lebensgefährlich.

Aus diesem Grund sind gerade im Bereich Selbstbau die Modelle von MPP Solar / Infinisolar äußerst interessant.


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3.1 MPP Solar / Infinisolar / EASun / Effekta / FSP / Primo / Axpert -> Voltronic

Im Selbstbau / DIY-Bereich findet man häufiger Geräte von MPP Solar, Infinisolar, EASun etc.

Bei genauerem Hinschauen vertreiben die oben genannten Marken alle weitestgehend identische Wechselrichter-Modelle. Das kommt daher, dass das Original vom ein und demselben Hersteller stammt, von Voltronic aus China -> https://voltronicpower.com/

Einige der o.g. Marken bauen die Voltronic-Modelle in Lizenz (z.B. MPP Solar aus Taiwan), andere vertreibt Voltronic selbst unter diesen Markennamen (Infinisolar, Axpert).

Zudem findet man auf eBay und Aliexpress auch auf den ersten Blick identische Modelle mit weiteren Markennamen oder sogar noname. Bei diesen besonders aufpassen, da sie in der Regel unlizenzierte Billig-Nachbauten sind mit zweifelhafter Qualität, keinerlei Erfahrungswerten und ohne Support, z.B. hier:

Infinisolar Fake 1

 

und hier

Infinisolar Fake 3

 

Alle in der Überschrift genannten Markennamen sind bekannt und gebräuchlich, aber gerade mit MPP Solar und Infinisolar gibt es sehr viel Erfahrung und auch die Rückmeldungen & Erfahrungsberichte im Netz sind vielfältig und durchweg gut.

Nicht alle aber viele der Modelle von MPP-Solar / Infinisolar sind zudem VDE-konform und dürfen nach deutschem Recht verwendet werden - was bei den allermeisten der günstigen Wechselrichter aus China nicht der Fall ist.

Ergänzung: einzig die Modelle der MPI Serie sind VDE-konform und verfügen über die notwendigen AR-N 4105 Zertifikate

 

 

Ich verweise hier mal noch auf die Bezugsquellen für die beiden Hersteller.

MPP Solar: 

  • offz. Webseite:   https://www.mppsolar.com
  • Bezugsquelle per Mail über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
  • Bezugsquelle per Maximumsolar
  • kein eigener Onlineshop, auch nicht über Aliexpress oder eBay / Amazon

Infinisolar:

 

In der Regel sind die Geräte über Cercastock teurer als die vergleichbaren Modelle von MPP Solar, dafür hat man einen europäischen Händler mit europäischem Produkthaftungsrecht.

Bei MPP Solar bekommt man deutlich mehr Informationen / Updates / Downloads / Handbücher etc. über deren Webseite sowie einen guten technischen Support per Mail, was bei Infinisolar fast komplett fehlt.

Dafür wird der Schadensfall bei MPP-Solar idR so reguliert, dass man die Wahl hat, das defekte Gerät auf eigene Kosten nach Taiwan zu senden, oder ein Austauschteil (meistens irgendeine defekte Platine) zugeschickt bekommt, was man dann selbst einbauen muss.

 

Vorteil bei allen Geräten ist: 

  • große Auwahl an Geräten mit unterschiedlichen Leistungsklassen
  • gute technische Ausstattung
  • sehr viele EInstellmöglichkeiten per Software
  • Konnektivität per diverser Schnittstellen (USB, Com, Modbus, teils WLan, teils Ethernet) entweder ab Werk bereits verfügbar oder für vergleichsweise wenig Geld nachrüstbar, bei vielen namhaften Herstellern entweder garnicht möglich oder sehr teuer
  • sehr zuverlässig, es gibt mittlerweile viele Erfahrungsberichte in diversen Foren und auf Youtube über die letzten ca. 15 Jahre
  • der Preis ist weitaus günstiger als ähnlich ausgestattete Markengeräte

Nachteil bei allen Geräten

  • Serviceabwicklung / Garantieumsetzung schwierig
  • Plagiate mit ungewisser interner Technik auf dem Markt (s. weiter oben, nonames auf eBay und Aliexpress)
  • Eigenverbrauch ist nicht mehr zeitgemäß. Im Schnitt 50 Watt Eigenverbrauch je Phase mit wenig bis keinen Stromeinsparmechanismen im Standby, d.h. die großen dreiphasigen Modelle mit 10KW Leistung verbrauchen rund 150W permanent. Aktuelle Wechselrichter von Markenherstellern benötigen etwa 1/3 aber kosten dann eben in der Anschaffung etwa das Doppelte oder mehr.

 

Da ich je ein Gerät von Infinisolar und eines von MPP-Solar im Einsatz habe möchte ich meine Erfahrung mit den beiden gerne teilen.

 

3.2 Infinisolar E5.5 KW

Bei Infinisolar ist die "E" Serie identisch mit der "MPI" von MPP Solar und als einzige geeignet für den netzparallelen Betrieb

Die Übersicht der Modelle ist bei MPP-Solar am besten und gilt auch für die Infinisolar.

Übersicht MPP SOlar Infinisolar MPI

 

 

Die größte Einschränkung des E 5.5 zu den anderen Modellen (die auch den Haupt-Preisunterschied ausmachen dürfte): die maximale Ladeleistung in die Batterie bzw. den Akku beträgt nur 60A. Selbst das Modell mit 4KW hat 80A Ladeleistung und nur das Einstiegsmodell mit 3KW hat weniger.

Im Betrieb heißt das:  wenn man im Sommer in möglichst kurzer Zeit möglichst jeden Sonnenstrahl in den Akku laden muss damit er voll wird (weil er sehr groß ist) dann hat man hier einen Flaschenhals.

Die beiden anderen abgespeckten Punkte:

  • kein Parallelbetrieb mit mehreren Wechselrichtern möglich
  • "nur" 500V maximale PV-Eingangsspannung, das kleinere Modell mit 5KW verträgt schon 900V

Ansonsten ist der Wechselrichter mit 5,5KW und sogar bis zu 6,5KW PV-Anschlussleistung richtig leistungsfähig und bietet dieselben Funktionen wie die anderen / teureren Modelle, weswegen ich den auch seit Sommer 2020 in Betrieb habe.

Bild von Infinisolar E 5.5 KW wechselrichter

 

der Wechselrichter kann per Menü + Display, aber auch per Windows Software (USB oder Com-Port) eingestellt werden

Bild von Infinisolar software monitoring solarpower

 

Hier ein paar Fotos samt Infos vom Einbau / Inbetriebnahme des Infinisolar Wechselrichters

 

Handbuch als Pdf zum Download:

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Das besondere am Infinisolar E 5.5KW wie auch an der gesamten E-Serie bzw. der MPP Solar MPI-Serie ist, dass diese Wechselrichter für den netzparallelen Betrieb geeignet sind.

D.h. man kann sie parallel zur bestehenden Strominstallation im Haus dazu klemmen, ohne irgendwelche Leitungen umklemmen zu müssen.

Der Wechselrichter ist mittels Software sehr einfach und äußerst flexibel einstellbar. Das wichtigste sind die verschiedenenen, möglichen Arbeitsmodi und Priorisierungen der Leistung. Klingt kompliziert, ist es aber nicht.

Im Grunde kann und muss man hier einstellen, wenn ein Verbrauch am Haus ansteht (z.B. Waschmaschine läuft) woher der Strom nun kommen soll.

  • von den Solarmodulen?
  • aus dem geladenen Akku?
  • oder aus dem Netz?

Dazu dann noch Priorisierungen, falls z.B. keine Sonne da ist, was passiert dann, Strom aus dem Netz oder der Batterie?

Oder wenn die Batterie leer ist und die Sonne geht auf was soll der Wechselrichter zuerst bedienen, den Stromverbrauch am Haus, oder soll er zuerst die Batterie aufladen?

Bei mir ist das so geregelt:

  1. decke den Strombedarf am Haus mittels Solarmodulen ab
  2. falls dann noch Strom übrig ist -> lade damit den Akku
  3. falls dann noch immer Strom übrig ist bzw. Akku voll -> speise ins Netz ein
  4. falls keine Sonne scheint -> entnimm Strom aus den Akkus um den Hausverbrauch zu decken
  5. falls keine Sonne scheint und Akku leer -> na dann mach eben garnix

Das gute beim Netzparallelbetrieb ist ja, dass keinerlei Einschränkungen entstehen, wenn weder Sonne noch Akkustrom vorhanden sind.

Dann wird das Haus eben ganz normal aus dem Netz gespeist, ohne irgendetwas umzuschalten und ohne, dass irgendetwas dabei nicht funktionieren könnte.

Nachteil dabei ist eben, dass man zwingend einen zusätzlichen Stromzähler zur eigenen Verwendung braucht.

Bild von Eastron SDM630

Das ist ein Eastron SDM630 auch Energy Meter / Smart Meter / S0-Zähler genannt. Er verfügt über einen Modbus-Kommunikationsport und kann so mit dem Wechselrichter verbunden werden.

Der hat dann mit dem Energieversorger / Netzbetreiber nichts zu tun, kostet auch nur einmalig Geld (knappe 100€) und dient dazu, dem Wechselrichter den aktuellen Strombedarf des Hauses mitzuteilen.

Beispiel Waschmaschine: 

heizt diese gerade das Wasser auf 60°C hoch wird sie ca. 2.800 Watt verbrauchen -> das meldet der Zähler dem Wechselrichter zurück, und wenn gerade keine Sonne scheint dann speist er die benötigten 2.800W aus dem Akku ins Hausnetz, sodass in der Summe kein Strom vom Energieversorger bezogen werden muss.

Da in der Summe also 0 Watt Verbrauch herauskommt und dementsprechend auch 0 Watt eingespeist werden spricht man von einer 0-Watt Einspeisung.

Ob der Wechselrichter bei Sonnenschein ins öffentliche Netz einspeisen soll oder nicht kann man getrennt einstellen und macht dann Sinn, wenn man die PV-Anlage offz. gemeldet hat und eine EEG Einspeisevergütung erhält.

Akkustrom einzuspeisen macht nicht nur keinen Sinn, es ist in Deutschland auch nicht erlaubt, hier MUSS also eine 0-Watt Einspeisung zumindest für den Akkubetrieb eingehalten werden.

Damit man den SDM630 Energy-Meter an den Wechselrichter mittels Modbus anschließen kann benötigt man übrigens die "Modbus Erweiterungskarte" für um 90€

Bild von MPP solar infinisolar voltronic modbus karte

Alle Wechselrichter der E-Serie bzw. der MPI Serie haben einen Erweiterungssteckplatz, in den man verschiedene Arten von Erweiterungskarten einstecken kann. Für den Netzparallelbetrieb benötigt man zwingend die Modbus-Karte.

Hier findest Du eine Anleitung zum Einstellen von SDM630 sowie auch der Modbuskarte -> 11 Null-Watt-Einspeisung

 

 

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3.3 MPP Solar MPI 10k

MPP SOlar MPI 10k Wechselrichter inverter netzparallel grid tie

Das Flagschiff der Serie netzparalleler Wechselrichter. Seit Ende 2020 gibt es von Infinisolar noch ein 15KW Modell, bei MPP Solar ist bei 10 KW Schluss.

Das Besondere hier:  die 10k bzw. 15k Modelle sind die einzigen, die dreiphasig angebunden sind.

Ansonsten ist die Technik weitestgehend gleich.

  • 2 MPP Tracker
  • gigantische 200A Ladestrom (einstellbar, denn das müssen die angeschlossenen Akkus auch erstmal verkraften)
  • im Vergleich zum Infinisolar E5.5 k ein paar mehr Einstellungsmöglichkeiten in der Software was aber eher Richtung Feintuning geht, keine echten, zusätzlichen Funktionen
  • richtig robust / stabil und durchdacht konstruiert. Bringt mit 45 KG auch einiges auf die Waage
  • genug Leistung, um auch ein Elektroauto damit zu laden

 

Hier ein paar Bilder und Eindrücke vom Einbau:

Infinisolar 10k Anschluss Terminals wechselrichter photovoltaik solar

 

Handbuch als Pdf zum Download sowie Bezugsquellen samt Zubehör findest Du hier: