Diese Woche auf dem Programm: passend zur Powerwall der Wallbox in der Garage (zum Laden des E-Autos Aiways U5)...
zu den anderen Teilen der DIY 18650 Tesla Powerwall:
...nun eine Photovoltaik-Anlage auf dem Garagendach montieren
Vielleicht noch als Hinweis zum Garagendach:
Die Faserzementplatten sind mit 99,9%-iger Gewissheit asbestfrei. Nur dann darf man die bearbeiten, also Löcher bohren und säubern. Selbst Reinigen mit dem Straßenbesen ist bei Eternitplatten mit Asbest gefährlich und mit hohen Geldstrafen belegt, auch mit dem Hochdruckreiniger.
Asbest wurde bis 1989 verwendet, danach nicht mehr. Das Jahr 1990 gilt auch noch als kritisch, da hier Lager-Altbestände abverkauft wurden.
Unsere Garage ist BJ 1995/1996.
bereits vor zwei Jahren hatten wir das Garagendach grob gesäubert, da es voller Moss war und an vielen Schrauben undicht, aber es sind noch immer viele Flechten auf den Faserzementplatten
bevor nun die PV-Module auf das Dach kommen will ich gerne sicher gehen, dass es nicht in zwei, drei Jahren undicht wird und deswegen
doch vor dem Schutzanstrich aus flüssigem Bitumen muss erst der ganze Dreck ab
das geht am besten in zwei Schritten. Zuerst mit einem groben Straßenbesen längs zu den Wellen abkehren, danach mit einer Spachtel die Flechten und hartnäckiges Moos, gerade in den Übergängen abkratzen
da das Garagendach mittags vom Haus verschattet wird will ich nur eine Reihe Solarmodule = 8 Module montieren.
Deswegen mache ich jetzt auch nicht das komplette Garagendach mit seinen rund 80m² neu sondern messe mir nur einen 2m-Streifen ab da wo später die Module drüber kommen
ja, man muss schon genau hinschauen um den Unterschied aus der ENtfernung zu erkennen, aber nach 4 Stunden auf den Knien über das Dach krabbeln und zentimeterweise alles abzuschaben ist der Eimer fast voll
trotz dass die Platten kein Asbest beinhalten trage ich trotzdem Handschuhe und FSP3 Mundschutz, denn da sind ja trotz allem Glasfasern drin. Der Unterschied zwischen Asbest und "normalen" Glasfasern ist im Grunde lediglich der Durchmesser der einzelnen Fasern. Asbest ist ultrafein, aber in normalen Faserzementplatten sind eben auch feine Glasfasern drin (wie auch in Fermacell und Mineralwolldämmung übrigens ja auch). Und egal ob nun ultrafein oder "nur" fein - Glasfasern pieksen und sollte man so oder so nicht einatmen.
mit dem Flüssigbitumen arbeite ich sehr gerne im Außenbereich, wenn etwas dauerhaft dicht sein soll. Es gibt etwa ein Dutzend ähnlicher Bitumenmassen, die sich allesamt im Grunde nur in ihrer Konsistenz unterscheiden. Sie gehen von "flüssig wie Wasser" bis "zäh wie Kaugummi". Hier der "Isolieranstrich" von Mem ist gerade so noch mit dem Pinsel zu streichen und eignet sich daher auch prima, um Holz in Bodennähe zu behandeln, oder größere Flächen zu streichen.
Gut: solange das Zeugs noch nicht durchgetrocknet ist kann man es etwa die ersten 15 Minuten einfach mit Wasser wieder abwischen (Hände, Kleidung). Danach - keine Chance mehr. Ich hatte ein paar kleinere Löcher in der Arbeitshose und da ist der Isolieranstrich durch. Vier oder fünf Tage danach hatte ich noch immer schwarze Flecken auf den Beinen...
eine ordentlich dicke Schicht sollte reichen. Beim Gartenhaus habe ich zwei Schichten gestrichen, aber die Platten waren stellenweise auch deutlich verwitterter
das Bitumen trocknet recht schnell, nach 15 - 20 Minuten ist es halbwegs trocken, sodass man drauf gehen kann. Richtig durchgetrocknet ist es aber erst nach etwa drei Tagen
die Schrauben habe ich extra dick versiegelt
hier sieht man es schon, dass der Schatten gegen 12 Uhr so langsam den vorderen Bereich des Daches erreicht. Bald ist hier keine Sonne mehr. Erst gegen etwa 16 Uhr kommt die Sonne auf der anderen Seite des Hauses vorbei und scheint wieder auf das Garagendach
dann am nächsten Tag ein paar der alten Spenglerschrauben rausdrehen
zur Montage der PV-Unterkonstruktion kommen Stockschrauben in 10mm an dieselbe Stelle
mit dem passenden Aufsatz für den Akkuschrauber muss man nicht von Hand mit dem Schraubenschlüssel arbeiten
dann kommen diese Adapterplättchen ran
so kann man später die ALuprofilschienen für die PV-Module anbringen. Zudem kann man die Adapterplatten noch in der Höhe justieren
dieses Mal habe ich Profilschienen in 6m Länge am Stück bestellt
um die Profilschienen mit den Adapterplatten zu verbinden braucht man diese Hammerkopfschrauben
die werden durch das Langloch gesteckt und dann kann man den Hammerkopf von unten in das Aluprofil einstecken. Beim Festschrauben stellt sich der Hammerkopf quer, arretiert so und man kann die Schraube fest ziehen
Mein gesamtes Photovoltaik-Montagematerial beziehe ich übrigens von Bau-Tech. Deren Montagesystem ist vergleichsweise preiswert und, wie ich finde, einfach in der Handhabung.
Bau-Tech hat zwar eine eigene Internetseite mit Onlineshop, aber die Preise in deren eBay-Shop sind in der Regel noch etwas besser -> bau-tech Solarenergie GmbH @ eBay
Die PV-Module und Wechselrichter, die Bau-Tech vertreibt sind eher nicht so der Knüller, aber dafür die Materialien drumherum wie
Montiert sieht das dann so aus
dank der langen 6m Schienen geht das ruckzuck und auch alleine
für die restliche Länge müssen die beiden Aluschienen angelängt werden
hier das sind dann die einfachen Verbinder. Gibt es auch doppelt so lang mit vier Schrauben
die werden dann seitlich montiert um zwei Schienen zu verbinden
fertig. Am unteren Dachende ragen die Schienen etwa 50cm drüber raus. Das ist deswegen so, weil ich 8 Module (je 105cm) montieren möchte
am darauffolgenden Tag geht es in der Garage weiter mit der Verkabelung
die PV-Kabel werden neben den Solarthermieleitungen (wo das orangefarbene KG-Rohr unter dem Dach reinkommt) in die Garage eingeführt
dann etwa 3 Meter unter der Decke entlang Richtung Straße
am Dachbalken entlang auf die gegenüberliegende Seite
dann an der Wand runter zur Powerwall
fangen wir aber von der anderen Seite her an. Zuerst kommt noch eine kleine Sicherungsbox hin
als Solarkabel nehme ich welches in 4mm
das 4er-Bündel wird zusammen durch die Leerrohre geschoben
dann von außen ein 25mm Loch durch den Bauschaum durchgebohrt
genau passend für das Leerrohr
erstmal die Kabelstrippen, geschützt durch ein Flexschlauch, am Montagesystem festmachen
die 8 Module werde ich später folgendermaßen aufteilen
beide 4er-Felder sind einzeln abgesichert mit 16A.
Das ist nützlich, um die Module abzuschalten bei Wartungsarbeiten
weiter geht's zu den beiden MPPT-Ladereglern
bissel Beschriftung, denn ohne weiß in zwei oder 5 Jahren niemand mehr, was was ist
jeder MPPT Regler hat nun 4 PV-Module, beide sind dann parallel mit der Powerwall verbunden um diese zu laden
dann am Donnerstag kommen endlich die bestellten Solarmodule
die Preise für Photovoltaik sind gerade am Steigen, und werden wohl bis 2022 weiter ansteigen. Ich habe wohl gerade zur rechten Zeit noch bestellt.
das sind JA-Solar JAM60S20-380/MR mit 380Wp für 113,41€ je Stück inkl. MwSt -> hier nur mal ein Shoplink wegen der technischen Daten
auf dem Gartenhaus haben wir schon die Vorgängermodule mit 340W montiert, mittlerweile gehören diese mit zu den stärksten, am Märt erhältlichen 60-Zellen Module in Standardgröße. 385W gibt es noch und 390W wobei diese dann unverhältnismäßig viel teurer sind da dies wohl aktuell das technisch machbare Maximum ist.
also eins nach dem anderen rauf damit aufs Dach und montieren
wie sollte es auch anders sein, kaum bin ich auf dem Dach fängt es an zu regnen ?
Ist mir jetzt auch egal, ich hab mir vorgenommen die Module heute zu montieren also mach ich das auch
bei den großen Modulen geht auch das eigentlich recht fix
das letzte Modul muss ich von unten mit der Leiter montieren
unterhalb ist genug Platz, um die Anschlusskabel an das Aluprofiel zu machen
die MC4 Stecker crimpe ich am Boden an die Kabel
Stecker und Verbinder dürfen nicht auf dem Dach aufliegen da sie sonst bei Regen im Wasser hängen, also immer soweit möglich alles hochbinden
fertig
dann wird es Zeit für einen ersten Testlauf
ich schließe das E-Auto an die Wallbox an, das Verbrauchsmeter zeigt 967W Verbrauch (was eigentlich nicht stimmen kann da viel zu niedrig)
die beiden Wechselrichter von Soyo Source springen an und teilen sich den Verbrauch 50/50 auf
an den beiden MPPT Ladereglern liegen etwa 56V PV-Spannung an - was sehr niedrig ist, aber es regnet ja auch
die günstige Duosida Wallbox mit Appsteuerung lädt mit 8,8A in das E-Auto rein also rund 2.000W.
Dass das Wattmeter nur 967W erkennt kann eigentlich nur bedeuten, dass ich den Strom-Sensor falsch angeklemmt habe. Aber darum werde ich mich später kümmern
mittels des separaten Voltmeters kann man gut erkennen: ...
... von den insgesamt 967W die zur Wallbox beigesteuert werden kommen nun 835W aus dem Akku / der Powerwall. Die restlichen 132W kommen dann direkt aus den PV-Modulen (mehr Sonne scheint gerade nicht)
später dann habe ich den Fehler der Messklemme gefunden.
Und zwar kommt es hier an, an welcher Stelle man den anbringt. Nun sitzt er direkt an der Zuleitung zur Wallbox und nun wird der Verbrauch auch richtig erkannt, nun laufen beide Wechselrichter dann auch auf voller Leistung = maximal 900 Watt
so, das war's dann erstmal für diese Woche, nächste Woche noch etwas Feintuning bei den EInstellungen, aber im Großen und Ganzen ist die Solaranlage auf und in der Garage damit nun fertig und ich kann mein E-Auto zu 100% umweltfreundlich und kostengünstig aus eigenem PV-Strom speisen ?
und das alles dank ausgedienter Laptopakkus.
Hier noch ein paar Bilder vom Bau der Powerwall:
nächste Woche geht es dann um eine weitere, neue Photovoltaik-Anlage ?