2.1 Heizkörper
1. Fußbodenheizung
"Wärmepumpe funktioniert nur mit Fußbodenheizung" - das ist das, was man in der Regel zu hören bekommt und deswegen benutzt, weil die Wärmepumpe nur niedrige Wassertemperaturen (Vorlauftemperaturen) schafft und dies für normale Heizkörper nicht ausreicht, um die Wohnung hinterher warm zu bekommen.
Bildquelle: kesselheld.de
Eine Fußbodenheizung ist aus zwei Gründen optimal:
- sie benötigt niedrige Wassertemperaturen / Vorlauftemperaturen was idel für die Effizienz einer Wärmepumpe ist
- man kann eine Fußbodenheizung sehr einfach selbst verlegen und dadurch Geld sparen, hier gibt es sogar ganze Komplettsets
(Bildquelle: Hypoka Haustechnik)
Doch es muss nicht zwangsweise eine Fußbodenheizung sein, wenn man eine Wärmepumpe benutzt - es gibt mehrere Alternativen.
2. Flächenheizung
Im Grunde dasselbe Prinzip wie eine Fußbodenheizung, nur an den Wänden oder auch an der Decke
Bildquelle: bauen.de
3. normale Heizkörper
Ja, auch "normale" Heizkörper und Wärmepumpe kann funktionieren.
Ob das funktioniert kommt im Einzelfall darauf an, wie die Wohnung / das Haus rundherum beschaffen ist, also wie die Wärmedämmwerte sind.
Das kann man sogar ganz leicht selbst herausfinden und ausprobieren, ob das eigene Haus (auch Altbau) bereit ist für eine Wärmepumpe s. auch weiter oben.
Bis 55°C Vorlauftemperatur ist alles im grünen Bereich und man kann die normalen Heizkörper sehr gut in Kombination mit einer Wärmepumpe benutzen.
4. Niedertemperatur Heizkörper - passiv
55°C Vorlauftemperatur ist die Grenze, bis zu der eine Wärmepumpe noch effizient arbeiten kann.
Je niedriger, desto sparsamer. Und genau deswegen haben wir uns für passive Niedertemperatur-Heizkörper aus Aluminium entschieden
Es gibt zwei wesentliche Vorteile gegenüber normalen Heizkörpern:
- durch das verwendete Aluminium verbessert sich der Wärmeübergang vom Wasser in die Umgebungsluft und es können niedrigere Vorlauftemperaturen gefahren werden. Bei uns sind 35°C Vorlauftemperatur eingestellt und das funktioniert perfekt
- durch die besondere Konstruktionsform entsteht auch bei niedrigen Temperaturen auch noch ein Kamineffekt
Nachteile:
- durch die niedrige Temperatur von nur 35°C dauert das Aufheizen bei einer ausgekühlten Wohnung recht lange, weswegen man die Nachtabsenkung nicht so lange einstellt und auch wenn man im Winter in Urlaub fährt die Heizung nicht komplett aus machen sollte
- die Fläche muss etwa doppelt so groß ausfallen wie bei einem normalen Heizkörper. Das kann man teilweise kompensieren, indem man die Niedertemperaturheizkörper höher wählt, oder auch dicker. Aber schlussendlich werden sie auch breiter ausfallen müssen. Bei uns im Altbau war das garkein Problem, weil die alten Heizkörper völlig überdimensioniert waren und wir schlussendlich 1:1 dieselbe Größe verbauen konnten, die genau die Fensterbreite haben
Wir haben unsere Heizkörper im Internet bestellt, die kosten dann etwa 30% bis 50% mehr als ein gleich starker, normaler Heizkörper.
Zur Berechnung der notwendigen Heizkörperleistung benötigt man idealerweise eine sog. "raumweise Heizlastberechnung".
Die macht eine Heizungsfachfirma und kostet um 200€
Überschlägig kann man das auch schonmal anhand dieser Heizlast-Tabelle berechnen, wie stark die Heizkörper im jeweiligen Raum sein müssen
Hinweis:
Heizkörper haben Temperaturangaben nach folgendem Schema:
Wärmeleistung 1 Segment 55/45/20° 157(W)
Das bedeutet:
- pro 1 Heizungssegment (man kann fast beliebig viele aneinander reihen, was die Breite des Heizkörpers entsprechend erhöht)
- bei 55°C Vorlauftemperatur und 45°C Rücklauftemperatur
- mit gewünschten 20°C Raumtemperatur
- bringt ein solcher Heizkörper 157 Watt
Heißt:
wenn man nach obiger Heizlast-Tabelle ein Haus von 1990 hat mit 99,2 Watt / m² und einen Raum mit 20,16m² sind das in der Summe 2.000 Watt Heizlast, die dieser Raum hat und die ein Heizkörper entsprechend bringen muss.
Beim Beispiel weiter oben mit 157W pro Segment bräuchte man also 2.000W / 157W = 12,74 also einen Heizkörper, der aus 13 Segmenten besteht.
Bei niedrigeren Vorlauftemperaturen sinkt die Heizleistung des Heizkörpers. Die Tabellen von Moryb gehen bis 45°C runter, aber man kann das auch überschlagen, wie die Werte bei z.B. 35°C aussehen werden.
5. aktive Niedertemperaturheizkörper
letzte (mir bekannte) Alternative sind Niedertemperaturheizkörper, die mittels kleinen Lüftern ausgestattet sind. Diese sorgen für mehr Konvektion und dadurch einen höheren Wärmeübergang.
Das Ergebnis: die Heizkörper können kleiner ausfallen als die passiven und werden somit in etwa wieder so groß, wie normale Heizkörper
Nachteil ist, dass die Lüfter auch mal kaputt gehen und/oder zustauben,
und dass diese Heizkörper richtig teuer sind, teils um 2.000€ pro Stück. Für uns schieden die deswegen recht direkt aus.
Inhaltsverzeichnis:
- 1. Dämmung
- 1.1 Fenster & Türentausch
- 1.2 Dämmung der Außenwände
- 1.3 Dämmung der Dachschrägen
- 1.4 Leitungsisolierung
- 1.5 Kellerdecke isolieren
- 1.6 Treppenaufgang dämmen
- 1.7 Dachboden Zwischendecke dämmen
- 2. Wärmepumpe
- 2.1 Heizkörper
- 3. Solarthermie
- 4. wasserführender Holzofen
- 5. Pufferspeicher
- 6. zentrale Wohnraumlüftung
- 7. Übergangsbad
- 8. Photovoltaik
- 9. Energiebilanz
- 10. geplante Optimierungsmaßnahmen